Assenagon-Umfrage: Deutsche erwarten eine lang andauernde hohe Inflation

Die hohe Inflation und die gestiegenen Energiekosten belasten die finanziellen Reserven einer Mehrheit der Deutschen. Fast jeder Fünfte hat diese mittlerweile komplett aufgebraucht. Diese Zahlen sind umso alarmierender, da zwei Drittel der Deutschen gleichzeitig davon ausgeht, dass die Inflation auf dem derzeit hohen Niveau länger als ein Jahr andauert. Positiv: Trotzdem investieren viele Deutsche monatlich am Kapitalmarkt in Fonds, ETF, Aktien oder Gold. Das sind unter anderem die Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag von Assenagon Asset Management unter 2.063 Deutschen.

Die anhaltende Rekordinflation von zuletzt 10,4 Prozent im Oktober habe das Anlageverhalten der Deutschen verändert. 45 Prozent investieren derzeit kein Geld beziehungsweise legen Geld zur Seite. Ein Viertel der Befragten (25 Prozent) hat zwar seine finanziellen Reserven reduziert, legt jedoch zumindest unregelmäßig weiterhin Geld zur Seite. Bei acht Prozent der Deutschen sind die finanziellen Reserven bereits aufgebraucht und neue können derzeit nicht aufgebaut werden. Weitere acht Prozent haben ihre finanziellen Reserven ebenfalls aufgebraucht, legen jedoch zumindest unregelmäßig Geld zur Seite. Jeder zehnte Deutsche kann oder möchte keine finanziellen Reserven aufbauen und hat auch keine bestehenden Reserven.

Unter den Deutschen, die noch aktiv Geld zur Seite legen, bleiben Tages- oder Festgeld (21 Prozent) weiterhin populär. Trotz hoher Inflation und höheren Kursschwankungen in diesem Jahr, investieren viele Anleger in Kapitalmarktinstrumente wie Fonds/ETF (17 Prozent), Aktien (zwölf Prozent) oder Gold (sechs Prozent). Die Nennung von Gold, das oft als „sicherer Hafen“ in einem inflationären Umfeld bezeichnet wird, bei nur sechs Prozent der Befragten überrascht. Denn 15 Prozent der Deutschen erwarten, dass Investitionen in Gold langfristig besser abschneiden als Investitionen in Aktien.

Die Umfrage habe insgesamt positive Aspekte zur Aktienkultur hervorgebracht. Mehr als jeder fünfte Deutsche (22 Prozent) ist der Ansicht, dass Aktien langfristig die beste Anlageform sind. Für Thomas Romig, Geschäftsführer von Assenagon Asset Management, ein Mut machendes Ergebnis: Wenn inzwischen jeder Fünfte verstanden hat, dass die Aktie auf lange Sicht die beste Anlageform ist, besteht die Hoffnung, dass sich echte Teilhabe an globalen Finanzmärkten jenseits des Sparbuchs bei deutschen Sparern sukzessive durchsetzt. Allerdings warnt Romig vor einem zu eindimensionalen Fokus auf eine Anlageklasse: „Langfristig ist es unverändert wichtig, sein Anlage-Portfolio breit zu streuen. Es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die die verschiedenen Anlageformen beeinflussen. Scheuklappen, die Anleger nur auf eine Anlageklasse einschränken, sind unvorteilhaft. Gerade wenn stärkere Schwankungen an den Märkten zu beobachten sind, erweisen sich benchmark-unabhängige, agile Multi Asset-Strategien als sinnvoll, denn diese haben in den letzten Jahren mehrere Krisen erfolgreich gemeistert.“ Wie sinnvoll ein langer Atem derzeit bei der Geldanlage ist, zeigten die Erwartungen der Deutschen hinsichtlich der Dauer der Inflation. Nur eine absolute Minderheit von drei Prozent geht davon aus, dass die hohe Inflation in weniger als einem Jahr verschwunden ist. 16 Prozent beziehungsweise 33 Prozent der Befragten, dass die hohe Inflation lediglich bis zu einem beziehungsweise zwei Jahren Bestand hat und anschließend auf ein normalisiertes Niveau zurückgeht. Ein Drittel der Deutschen zeigt sich hingegen eher pessimistisch und rechnet bereits heute mit einer mittelfristig hohen Inflation. (DFPA/mb1)

Die Assenagon Asset Management S.A. ist ein auf die Steuerung von Kapitalmarktrisiken spezialisierter europäischer Asset Manager.

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