Europäisches Fondsvermögens zu knapp einem Drittel nachhaltig

Fast ein Drittel (32 Prozent) des gesamten europäischen Fondsvermögens ist mittlerweile als nachhaltig im Sinne von Artikel 8 oder 9 der Offenlegungsverordnung klassifiziert. Treiber für das wachsende Angebot „grüner“ Fonds ist neben der Regulierung auch der Wunsch der Anleger nach mehr Nachhaltigkeit. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie, die PwC Deutschland und Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Analyseunternehmen Morningstar erstellt hat. Für Studie wurden Konsumenten sowie Fondsgesellschaften und Distributoren in Deutschland und der Schweiz befragt.

Im März 2021 trat die sogenannte Offenlegungsverordnung in Kraft. Durch sie soll die Transparenz zu Nachhaltigkeitsauswirkungen und -risiken in der Finanzindustrie erhöht werden. Teil der Regulierung ist die Einteilung von Fonds in Kategorien: Nicht-nachhaltige Finanzprodukte fallen unter Artikel 6 der Verordnung. Als Artikel 8 klassifizierte Fonds bewerben unter anderem ökologische oder soziale Merkmale. Anlageprodukte, die als Artikel 9 eingestuft werden, müssen explizit ein nachhaltiges Investitionsziel verfolgen.

Wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile für die Verbraucher ist, belegt die PwC-Umfrage: Eine klare Mehrheit (89 Prozent) ist der Meinung, dass Maßnahmen zur Umsetzung von Nachhaltigkeit keinen kurzfristigen Trend darstellen, sondern einen langfristigen Systemwechsel. Neun von zehn Befragten finden, dass auch die Finanzbranche einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann – sei es bei der Bekämpfung des Klimawandels oder im Kampf gegen Armut.

Allerdings ist nur ein Drittel der Umfrageteilnehmer der Meinung, dass sich ihr Finanzinstitut ausreichend für Nachhaltigkeit einsetzt. Zudem fordern die Anleger genügend Auswahlmöglichkeiten, um überhaupt in nachhaltige Finanzprodukte investieren zu können. Eine klare Mehrheit der Befragten spricht sich dafür aus, dass mindestens die Hälfte eines Portfolios in nachhaltige Investitionen fließen sollte.

Die Forderung nach mehr Transparenz kommt nicht nur von den Anlegern, sondern auch von den Finanzberatern: Eine wichtige Voraussetzung für den Fondsvertrieb ist, dass ausführliche Informationen zu den Anlageprodukten zur Verfügung stehen. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Berater ist jedoch nicht zufrieden mit den Angaben, die ihnen die Anbieter der Finanzprodukte derzeit bereitstellen. Als größte Schwierigkeit in den kommenden Jahren bezeichnen 80 Prozent der Finanzberater folglich die Verfügbarkeit von Daten, die notwendig sind, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. (DFPA/JF1)

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