Fokus deutscher Banken im Bereich ESG liegt auf regulatorischer Compliance: McKinsey-Studie

Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft bietet deutschen Banken trotz der schwierigen Konjunkturlage ein großes Wachstumspotenzial. Aktuell liegt der Fokus vieler Institute jedoch hauptsächlich auf der Umsetzung regulatorischer Vorgaben im Bereich ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Laut einer Umfrage von McKinsey unter deutschen Regional- und Großbanken betrachten 82 Prozent die Einhaltung regulatorischer Compliance als wichtiges ESG-Ziel.

Während für viele Banken Geschäftswachstum und die Erfüllung von Kundenbedürfnissen im Zusammenhang mit ESG noch nicht im Vordergrund stehen, könnten sich hier große Chancen ergeben. McKinsey schätzt, dass allein im deutschen Firmenkundengeschäft die Erträge mit ESG-Produkten ab 2025 jährlich rund 7,5 Milliarden Euro betragen könnten. Diese setzen sich aus verschiedenen Bereichen wie Transitionsfinanzierung, ESG-bezogenen Kapitalmarktprodukten und Zahlungsverkehrsprodukten zusammen.

Markus Röhrig, Partner bei McKinsey und Autor der Studie, betont die Bedeutung eines strategischen Ansatzes für das Thema ESG bei deutschen Banken. Neben einem breiten Produkt- und Serviceangebot sei auch der Ausbau der Beratungsexpertise für spezifische Sektoren entscheidend. Spezielle Sektorteams mit tiefem Verständnis für Branchenspezifika seien essenziell für die Kreditvergabe und Beratung im Rahmen von ESG-Transformationen.

Insgesamt bleibt ESG ein zentrales Zukunftsthema für deutsche Banken, das es strategisch anzugehen gilt. Durch gezielte Maßnahmen könnten sie nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch neue Geschäftspotenziale erschließen und langfristiges Wachstum sicherstellen.

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