Logistik-Investmentmarkt überspringt erstmals Zehn-Milliarden-Euro-Hürde

Der deutsche Investmentmarkt für Logistikimmobilien hat seinen Rekordkurs nach dem dritten Quartal nicht nur bestätigt, sondern in den letzten drei Monaten 2021 mit einem Transaktionsvolumen von 3,6 Milliarden Euro nochmals an Dynamik zugelegt. Das Gesamtjahresergebnis beläuft sich auf 10,2 Milliarden Euro (plus 17 Prozent gegenüber Vorjahr), womit erstmals die Marke von zehn Milliarden Euro geknackt wurde, heißt es in einer aktuellen Marktanalyse des Immobiliendienstleisters JLL.

Den eigenen Zehnjahresschnitt hat das Investmentjahr 2021 mit einem Plus von 107 Prozent mehr als verdoppelt. Diana Schumann, Co-Head of Industrial Investment JLL Germany, blickt optimistisch auf die kommenden Monate: „Die Pipeline für Logistikinvestments ist weiter sehr gut gefüllt. Der gesamte Bereich befindet sich in einer Transformationsphase: Investoren und Eigennutzer optimieren derzeit Ihre Portfolien und nutzen das attraktive Preisniveau. Das bietet viele Chancen für Käufer. Spannend wird dabei die Frage sein, wie stark die ESG-Kriterien die Entscheidungen bereits prägen werden.“

Im Jahr 2021 wurden am deutschen Logistik-Investmentmarkt vor allem Core-Plus-Objekte gehandelt und erzielten einen Anteil am Gesamttransaktionsvolumen von 41 Prozent. Dahinter folgen Value-Add-Produkte mit 26 Prozent vor Core mit 24 Prozent. Opportunistische Objekte kamen nur auf acht Prozent. „Die Verlagerung auf Core plus und Value Add beweist zum einen, dass Investoren an das weiter große Wertschöpfungspotenzial dieser Objekte glauben und gleichzeitig versuchen, ihre Rendite zu optimieren“, sagt Dominic Thoma, Co-Head of Industrial Investment JLL Germany. Der Markt für Logistik-Investments profitiere vor allem vom weiterwachsenden E-Commerce, der auch zum Beginn des dritten Pandemiejahres konstant Stärke beweist.

Laut JLL waren auf Käuferseite Asset/Fonds Manager mit 43 Prozent besonders sichtbar, während Spezialfonds mit elf Prozent erst mit Abstand folgen. Auch auf der Verkäuferseite sind Asset/Fonds Manager mit 30 Prozent vorne, Corporates (23 Prozent) und Entwickler (19 Prozent) belegen Platz zwei und drei.

Im Jahr 2021 entfielen auf ausländische Investoren 52 Prozent der Investitionssumme. Auf Verkäuferseite sind internationale Akteure dagegen nur zu 34 Prozent des Transaktionsvolumens vertreten, was den Trend zu“ Buy & Hold“ der vergangenen Quartale belege. Im Jahr 2021 haben ausländische Investoren per Saldo so fast zusätzliche 1,8 Milliarden Euro in Logistik-Assets aufgebaut.

Aktuell scheint es aus Sicht von JLL, als könne nur der Angebotsmangel den Markt bremsen. Dass die Nachfrage längst nicht mehr bedient werden kann, belege die erneut starke Renditekompression: „In allen Standorten der Big 7 gab die Rendite 35 Basispunkte binnen eines Jahres nach. Köln und Stuttgart liegen nun bei 3,10 Prozent, alle anderen bei 3,00 Prozent. Es ist bereits absehbar, dass sich der Trend fortsetzen wird“, gibt Schumann einen Ausblick auf das laufende Jahr. (DFPA/JF1)

Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an.

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