Marktkommentar: Freie Bahn für die Jahresendrallye?

Mit Beginn der Berichtssaison scheint die Korrektur der vergangenen Wochen abgeklungen zu sein und der Weg für die Jahresendrally ist frei, schreibt Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des „FFPB Dividenden Select“ der Fürst Fugger Privatbank, in einem aktuellen Marktkommentar.

Die Unternehmensergebnisse fielen recht unterschiedlich aus. Die Börse quittierte die einzelnen Ergebnisse entsprechend, insgesamt zogen die Märkte jedoch wieder an. Die US-Indizes markierten sogar wieder neue Höchststände. Laut Mertens haben clevere Investoren die Schwächephase der vergangenen Wochen genutzt, um immer wieder ausgewählt zu investieren. Sie werden nun von der folgenden Aufwärtsbewegung profitieren können.

Das alles überlagernde Thema zur Zeit ist laut dem Experten die hohe Inflationsrate – hauptsächlich getrieben durch die stark steigenden Energiepreise. Der Preis der Ölsorte Brent markierte zuletzt neue Dreijahres-Höchststände. Einige Beobachter vergleichen die Situation daher mit den 1970er Jahren. Damals wurde die Situation als Stagflation (Stagnation plus Inflation) beschrieben. „Dieser Vergleich passt jedoch aus unserer Sicht nicht. Zutreffend ist, dass es auch damals eine stark ansteigende Inflation gab. Damals traf sie jedoch auf eine wirtschaftliche Rezession. Aktuell wächst die globale Wirtschaft – zwar etwas schwächer als zu Beginn des Jahres prognostiziert, aber sie wächst. Ein weiterer Unterschied: in den 70ern ging der Preisanstieg von einem klassischen Angebotsschock aus. Heute dagegen ist er in erheblichem Maße auf den Nachholbedarf infolge der Pandemie zurückzuführen. Vergleicht man den Preisanstieg von damals mit heute, müsste der Preis für ein Barrel Rohöl auf 135 US-Dollar steigen. De facto liegt er heute bei um die 85 US-Dollar“, schreibt Mertens.

Auch wenn Indikatoren wie der Konsumklima-Index der Universität Michigan auf eine verhaltene Grundstimmung hindeuten, bleiben die Aktienmärkte davon weitestgehend unbeeinflusst. Gerade von den US-Technologiewerten kommen weitere Wachstumssignale und einzelne Enttäuschungen aus den Quartalsberichten schlagen sich nicht in der Breite des Markts nieder. In Deutschland sind es nach wie vor die Automobilhersteller, die unter den Folgen der anhaltenden Halbleiterknappheit und den stockenden Lieferketten leiden, meint der Experte. Umgekehrt sind die Hersteller dieser Chips umso gefragter, was Mertens zufolge auch auf längere Zeit so bleiben dürfte.

„Die Trends sind klar gesetzt: Bis zum Jahresende erwarten wir freundliche Aktienmärkte mit einer moderat positiven Entwicklung. Wir werden daher unsere Aktienquoten weiter hoch halten und gegebenenfalls in den nächsten Wochen noch einmal nachlegen“, so Mertens abschließend. (DFPA/JF1)

Die Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg. Die Bank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden.

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