Studie: Asset Manager setzen auf Diversität – doch der Frauenanteil muss schneller steigen

Asset Manager setzen zunehmend auf gemischtgeschlechtliche Teams, doch bis in der Branche ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern erreicht ist, könnte es mehr als hundert Jahre dauern. Dies ist ein Ergebnis des „Citywire Alpha Female Reports 2021“, der bereits im sechsten Jahr in Folge erscheint. Die Studie untersucht, welche Fortschritte Asset-Management-Gesellschaften bei der Förderung von Frauen in hochbezahlte Positionen im Portfoliomanagement erzielen.

Während der Frauenanteil in der Fondsmanager-Datenbank von Citywire von 10,3 Prozent im Jahr 2016 auf 11,8 Prozent im Jahr 2021 gestiegen ist, hat sich die Zahl der gemischtgeschlechtlichen Manager-Teams im gleichen Zeitraum fast verdoppelt. Ginge es im Tempo der vergangenen sechs Jahre weiter, werde die Branche noch 127 Jahre brauchen, bis im Fondsmanagement Geschlechter-Parität herrscht, so analysiert Citywire. Allerdings habe die Entwicklung in den vergangenen zwölf Monaten an Fahrt aufgenommen, sodass die Branche bei gleichbleibender Geschwindigkeit nur noch 48 Jahre benötigen würde.

In der Branche setze sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass gemischtgeschlechtliche Teams bessere Ergebnisse erzielen – und die Daten von Citywire bestätigten dies. Die Studie zeige, dass gemischtgeschlechtliche Teams im Allgemeinen eine bessere risikoadjustierte Rendite erzielen und geringere Drawdowns haben. Etwas mehr als die Hälfte der Fonds wird heute von einem einzigen Manager verwaltet. Die Entwicklung zeige eine zunehmende Abkehr von einem Star-Kult, der auf einzelne Schlüsselfiguren setzt, und die Risiken, die damit zusammenhängen.

Einige Fonds-Gesellschaften hätten in Bezug auf die Gleichstellung von Frauen und Männern erhebliche Fortschritte gemacht. Führende Unternehmen der Branche weisen inzwischen etwa einen Anteil von 25 Prozent an Portfoliomanagerinnen auf. Für die meisten Firmen bestehe aber noch großer Handlungsbedarf, wenn es darum geht, Mitarbeiterinnen länger im Unternehmen zu halten. Noch immer sei die Fluktuation bei Fondsmanagerinnen wesentlich höher als bei ihren männlichen Kollegen. Die CEOs erkennen dies laut Studie als ein zentrales Problem hinsichtlich des Erreichens einer Parität der Geschlechter an.

Ein Bereich, in dem die Studie signifikante positive Veränderungen feststellen konnte, ist die Höhe des von den führenden Frauen der Branche verwalteten Vermögens. Noch im Jahr 2018 betrug das durchschnittlich verwaltete Vermögen von Fondsmanagern mit Citywire-AAA-Rating bei Frauen je 1,3 Milliarden US-Dollar, während es bei den Männern bei 2,2 Milliarden US-Dollar lag. Im Jahr 2021 haben sich die Zahlen mit 3,5 Milliarden US-Dollar bei den Frauen im Vergleich zu 3,6 Milliarden US-Dollar bei den Männern nahezu angeglichen.

Deutschland hinke nicht nur dem weltweiten Durchschnitt, sondern auch den meisten großen europäischen Märkten hinterher, was den Anteil der Frauen im Fondsmanagement angeht. Mit nur sechs Prozent hat sich in Deutschland seit der letzten Studie im vergangenen Jahr kaum verändert. Die Bundesrepublik liegt weit hinter den europäischen Spitzenreitern Spanien und Italien, die in der Citywire-Datenbank einen Frauenanteil von 22 Prozent beziehungsweise 19 Prozent vorweisen können.

Zwar bleibe der Prozentsatz von Fondsmanagerinnen in Deutschland hartnäckig niedrig, er habe sich in den vergangenen zwölf Monaten aber leicht verbessert. Selbst mit dieser schnelleren Wachstumsrate würde das Land die Geschlechterparität erst in 70 Jahren erreichen. (DFPA/mb1)

Citywire ist eine in London ansässige Verlags- und Informationsgruppe.

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