Analyse: Mehr als ein Drittel der Rentner hat keine Rücklagen fürs Alter gebildet

Insgesamt 36 Prozent der über 65-Jährigen sind oder waren nicht in der Lage, finanzielle Rücklagen für ihre Zeit als Rentner zu bilden. Das ist das Ergebnis einer Befragung im Auftrag der Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (GNIW) unter 1.083 Befragten. Besonders häufig gaben Ledige (56 Prozent) und Geschiedene (57 Prozent) und Teilnehmer ohne Bildungsabschluss (75 Prozent) an, nicht fürs Alter vorgesorgt zu haben. Unter den befragten Frauen war die entsprechende Gruppe mit 42 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich groß.

Dr. Henryk Seeger, Geschäftsführer der GNIW, erklärt hierzu: „Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass es um die Finanzen der heutigen Rentnergeneration deutlich schlechter steht als gemeinhin angenommen. Millionen Menschen konnten während ihres gesamten Berufslebens keinerlei Vermögensrücklage fürs Alter bilden und sehen sich nun mit einem Lebensstandard konfrontiert, der nicht zu den eigenen Wünschen und Vorstellungen passt.“

24 Prozent der befragten Senioren sind bereits heute auf staatliche Grundsicherung angewiesen oder erwarten dies in Zukunft. Unter den aktuellen Grundrentenbeziehern sind 59 Prozent Männer und 41 Prozent Frauen. Gleichzeitig besitzen viele Rentner so gut wie kein Sparvermögen. 22 Prozent haben oder hatten zum Datum des Renteneintritts keinerlei Vermögen auf dem Konto, weitere 14 Prozent verfügen über weniger als 5.000 Euro. Insgesamt müssen 42 Prozent der Rentner mit weniger als 10.000 Euro Sparvermögen auskommen. 18 Prozent der Teilnehmer besitzen zum Rentenbeginn zwischen 10.000 und 50.000 Euro, nur sieben Prozent zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Über ein Vermögen von 100.000 Euro und mehr verfügt ein knappes Fünftel aller Senioren.

Diejenigen, die fürs Alter vorsorgen können, tun dies laut Umfrage noch immer bevorzugt in Form von Immobilien. 20 Prozent der Befragten besitzen ein Haus und 14 weitere Prozent eine Eigentumswohnung. Unter den insgesamt 338 befragten Immobilienbesitzern sind 92 Prozent Selbstnutzer. Von ihnen sind wiederum 60,5 Prozent Männer und knapp 40 Prozent Frauen. 26 Prozent der Immobilieneigentümer vermieten entweder ausschließlich oder zusätzlich zu ihrem Eigenheim ein Haus oder eine Wohnung. Immerhin 25 Prozent der Senioren gaben an, über ein klassisches Sparguthaben zur Altersvorsorge zu verfügen. 14 Prozent haben eine Betriebsrente abgeschlossen. Weitere zehn Prozent der Befragten sind in Investmentfonds und neun Prozent in Einzelaktien investiert. ETF seien ebenso wie Edelmetalle weniger beliebt. Diese dienen jeweils vier Prozent der Senioren als Altersvorsorge. Nur drei Prozent der Befragten haben einen Vertrag für die Riester-Rente abgeschlossen.

Wunsch und Wirklichkeit klafften in Bezug auf Finanzen bei vielen Rentnern weit auseinander, wie eine weitere Befragung des Instituts Forsa von über 65-jährigen Eigenheimbesitzern zeigt. 76 Prozent von ihnen wünschen sich demnach im Alter vor allem finanzielle Freiheit. Sie möchten das Leben genießen, ohne sich Gedanken und Sorgen über Geld machen zu müssen. Mit dem schrittweisen Impffortschritt rücken zudem Reisen und Kurzurlaube wieder ins Blickfeld von Senioren: 52 Prozent wollen demnächst wieder Urlaub machen. Weitere 30 Prozent würden zwar ebenfalls gerne eine Reise antreten, sind jedoch finanziell dazu nicht in der Lage.

20 Prozent der von Forsa befragten Eigenheimbesitzer wünschen sich Flexibilität. Sie möchten auch kurzfristig aus der eigenen Immobilie ausziehen können und ihre Angelegenheiten dabei geregelt wissen. Etwa 14 Prozent der Senioren mit Eigenheim können sich vorstellen, ihre Immobilie zu verkaufen. (DFPA/mb1)

Die Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (GNIW) ist ein deutschlandweites tätiges Immobilienunternehmen, das Eigenheimbesitzern einen rechtlich abgesicherten Verkauf ihrer Immobilie zum Marktpreis ermöglicht und ihnen gleichzeitig ein Wohnrecht zu fairen Mietkonditionen garantiert.

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