Kaum nachhaltige Angebote bei klassischen Altersvorsorgeprodukten

Einer Mehrheit der Deutschen sind die Nachhaltigkeitsaspekte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (sogenannte ESG-Kriterien) bei der Auswahl ihrer Altersvorsorge wichtig. Dennoch spielen diese Kriterien tatsächlich kaum eine Rolle bei den Kapitalanlagen für die Absicherung des Alters. So halten 48 Prozent der deutschen Bevölkerung Nachhaltigkeit bei der Altersvorsorge für wichtig oder sehr wichtig. 32 Prozent finden das nicht. Vor allem die Wahrung der Menschenrechte gilt mit Abstand als wichtigster Aspekt bei der Beurteilung, ob ein Altersvorsorgeprodukt nachhaltig anlegt (60 Prozent). Dahinter folgen Umweltschutz (48 Prozent) und der Ausschluss von Kinderarbeit (47 Prozent). Das sind die Ergebnisse einer Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag des Altersvorsorge-Start-ups Vantik durchgeführt hat.

Auch wenn die Umfrage zeigt, dass ein breites Interesse an einer nachhaltigen Altersvorsorge auf Kundenseite besteht, sagten sogleich 44 Prozent, dass sie eine Überprüfbarkeit vermissen. 41 Prozent reicht die Transparenz solcher Produkte noch nicht aus. Zum anderen fehlt es vielen Befragten (41 Prozent) an geeigneten Produkten, um soziale und ökologische Kriterien bei der Wahl der Altersvorsorge zu berücksichtigen. Eine schlechtere Rendite dagegen ist nur für 27 Prozent ein Hinderungsgrund.

Laut Vantik gebe es tatsächlich vor allem bei den klassischen Altersvorsorgeprodukten wie Lebens- oder Rentenversicherungen oder den klassischen Rürup- und Riester-Verträgen kaum nachhaltige Angebote. Transparenz darüber, worin genau das angesparte Vermögen investiert wird, bestehe ebenfalls nicht. Aus den Ergebnissen leitet das Unternehmen mehrere Schlussfolgerungen für Anbieter, Politik und Verbraucherschutz ab. Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge sei definitiv kein Nischenthema mehr. Das Angebot im Markt entspreche aber noch längst nicht der mittlerweile entstandenen Nachfrage. Daher seien jetzt die Anbieter am Zuge.

Eine Ampelkennzeichnung wie in der Lebensmittelbranche könnte helfen, mehr Transparenz zu schaffen und den Sparern die Auswahlentscheidung zu erleichtern. Die Umfrage zeige aber zugleich Aufklärungsbedarf. So geht immer noch rund ein Viertel davon aus, dass für Nachhaltigkeit auf Rendite verzichten werden muss. Längst sei jedoch nachgewiesen, dass nachhaltige Anlagen bei Sicherheit und Rendite ihren nicht nachhaltigen Pendants überlegen sind. Für knapp ein Fünftel sind zudem höhere Kosten noch ein Hindernis für mehr Nachhaltigkeit in der Altersvorsorge. Vantik bestätigt die Kostendifferenz  zwischen nachhaltigen und traditionellen Angeboten und sieht, auch wenn die Kosten in den vergangenen Jahren deutlich gesunken sind, deutlichen Nachholbedarf. (DFPA/JF1)

Quelle: Homepage DIA

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA) mit Sitz in Berlin hat das Ziel, Wissen und Kompetenz der Deutschen auf dem Gebiet der privaten Altersvorsorge zu fördern. Zu den Gesellschaftern des DIA gehören die Deutsche Bank, DWS Group, BHW Bausparkasse und die Zurich Gruppe Deutschland.

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