Preiskampf im Westen: Lage am Immobilienmarkt verschärft sich

Die Suche nach Wohneigentum im Westen bleibt weiterhin schwierig. Interessenten überbieten sich im Kampf um die Wunschimmobilie oft gegenseitig. Und so verzeichnen westliche Metropolregionen bis zu 15 Prozent Teuerung innerhalb eines Jahres.

Laut Thomas Przytulla, Spezialist für Baufinanzierung beim Baufinanzierungsvermittler Dr. Klein in Dortmund, herrsche in Dortmund derzeit ein regelrechter Käuferkrieg. „Die Kaufpreise werden nicht runter-, sondern hochgehandelt – und dadurch wächst die Diskrepanz zwischen Marktwert und Kaufpreis“, so der Experte. Das mache sich auch in konkreten Zahlen bemerkbar: Wohnungen in Dortmund haben sich in den vergangenen zwölf Monaten um 15,19 Prozent verteuert, Häuser um 10,71 Prozent.

Zwar ist das Dortmunder Preisgefüge verglichen mit Köln und Düsseldorf noch eher niedrig, dennoch sei zu wenig Angebot vorhanden, wodurch die Preise in Höhe schnellen. Das zeigt auch die Datenanalyse „Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region West 3. Quartal 2021“, welche die tatsächliche Teuerung unter Berücksichtigung von Lage und Alter der Immobilie abbildet. Dortmunder Häuser erreichen im dritten Quartal 2021 einen Wert von 184,83, Wohnungen liegen sogar bei 188,45. „Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist so groß, dass Käufer die Preise hinnehmen. Oder stattdessen ins weite Umland ziehen und dafür sogar den Job wechseln, wenn eine Tätigkeit im Home Office nicht möglich ist“, berichtet Przytulla.

In Düsseldorf verteuern sich Wohnungen im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15,56 Prozent – das ist die größte Steigerung in den westlichen von Dr. Klein untersuchten Metropolregionen. Der Index steigt auf 218,74. Im Medianpreis – also dem gemittelten tatsächlich bezahlten Preis – macht sich die Preissteigerung mit einem Plus von knapp 400 Euro pro Quadratmeter innerhalb der vergangenen zwölf Monate bemerkbar: Er beträgt mittlerweile 3.704 Euro pro Quadratmeter.

Im Quartalsvergleich hingegen haben Häuser in Düsseldorf die Nase vorn: Der Index erreicht einen Wert von 187,98 – 4,68 Prozent mehr als noch im zweiten Quartal. Pro Quadratmeter zahlen Hauskäufer durchschnittlich 3.285 Euro und damit 107 Euro mehr als im zweiten Quartal.

Im Gegensatz zu Düsseldorf und Dortmund zeigt Köln im dritten Quartal 2021 die geringste Dynamik in der Preisentwicklung, das Niveau ist jedoch weiterhin das höchste. Auch wenn der Medianpreis bei Kölner Häusern mit 3.165 Euro pro Quadratmeter 120 Euro unter dem Düsseldorfer liegt, ist Köln dennoch teurer: Das zeigt der Index, der innerhalb eines Quartals um 2,47 Prozent zulegt und nun bei 191,92 liegt.

Kölner Wohnungen verteuern sich in der gleichen Zeit zum drei Prozent, der Index klettert auf 223,09. Der Medianpreis bewegt sich jedoch nur leicht nach oben: Der Quadratmeterpreis verteuerte sich um durchschnittlich sieben Euro liegt nun bei 3.931 Euro. Gleichzeitig werden aber auch neue Rekordpreise erreicht: Bis zu 12.000 Euro pro Quadratmeter wurde für eine Wohnung in Köln aufgerufen – und bezahlt. (DFPA/JF1)

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