„ETF-Nachfrage halbiert sich gegenüber Vormonat, bleibt aber positiv“

Im Juni 2022 hat sich die Nachfrage nach Exchange Traded Funds (ETF) mit 35,7 Milliarden Euro gegenüber 71,9 Milliarden Euro im Vormonat fast halbiert. Während die Zuflüsse insgesamt positiv waren, verzeichneten nur die USA Zuwächse von 37,6 Milliarden Euro. In Europa und Asien zogen Anleger 959 Millionen Euro beziehungsweise 934 Millionen Euro aus den Idexfonds ab. Das meldet die Fondsgesellschaft Amundi, welche die globalen ETF-Mittelzuflüsse um Juni 2022 und für das erste Halbjahr 2022 analysiert hat.

Laut der Analyse beliefen sich die Zuflüsse seit Jahresbeginn auf insgesamt 381,5 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Juni waren Aktien mit Zuflüssen von insgesamt 38,6 Milliarden Euro global weiterhin gefragt. Seit Jahresbeginn haben Anleger 280,4 Milliarden Euro in diese Anlageklasse investiert. Im Juni gab es Nettoabflüsse aus Anleihen in Europa und Asien in Höhe von 917 Millionen Euro beziehungsweise 3,5 Milliarden Euro. Global flossen Bond-ETF im Juni 415 Millionen Euro zu. In den sechs Monaten waren es 84,7 Milliarden Euro. Aus Rohstoff-ETF wurden im Juni insgesamt 4,1 Milliarden Euro abgezogen. In den USA flossen 2,5 Milliarden Euro aus diesen Strategien und in Europa 1,6 Milliarden Euro ab. Seit Jahresbeginn beliefen sich die Allokationen in diese Anlageklasse auf 14,0 Milliarden Euro.

Europäischen UCITS-Aktien-ETF legten im Juni um 1,3 Milliarden Euro zu, womit sich die Gesamtnachfrage im ersten Halbjahr auf 44,9 Milliarden Euro erhöhte. Die Zuflüsse waren in den ersten zwei Juni-Wochen positiv, drehten dann aber in den negativen Bereich. Im Juni waren chinesische und globale Aktien die beliebtesten Anlageregionen mit einem Plus von 1,8 Milliarden Euro beziehungsweise 1,4 Milliarden Euro. Globale Indizes waren in den ersten sechs Monaten 2022 am gefragtesten und legten um 21,8 Milliarden Euro zu. Die Zuflüsse in chinesische Aktien machten im Juni fast die Hälfte des seit Jahresbeginn verzeichneten Gesamtbetrags von 4,4 Milliarden Euro aus. Im Laufe des Monats zogen Anleger 775 Millionen Euro aus der Eurozone ab, so dass sich die Abflüsse seit Jahresbeginn auf insgesamt 4,3 Milliarden Euro beliefen. Erstmals zogen Anleger im Juni auch 769 Millionen Euro aus US-Aktien ab. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Zuflüsse für diese Strategie auf 14,4 Milliarden Euro. Im Juni zogen Anleger auch Mittel aus Finanz-ETF ab (741 Millionen Euro), so dass sich die gesamten Flows seit Jahresbeginn auf 2,3 Milliarden Euro aufsummierten. Waren die Zuflüsse in Finanzwerte im Januar positiv, haben Anleger seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs Assets abgezogen. Auch aus Value-ETF zogen Anleger im Juni 748 Millionen Euro ab. Während des ersten Halbjahres war die Nachfrage mit Zuflüssen von 3,9 Milliarden Euro positiv. Im Juni legten Anleger 1,5 Milliarden Euro in ESG-Aktien-ETF an, wobei globale Indizes um 578 Millionen Euro zulegten. Seit Jahresbeginn haben ESG-Aktien-ETF ein Plus von 12,8 Milliarden Euro verbucht, wobei globale Indizes um 5,2 Milliarden Euro und US-Indizes um 4,4 Milliarden Euro zulegten. Klimastrategien gewannen im Juni 654 Millionen Euro und seit Jahresbeginn 3,7 Milliarden Euro.

Aus europäischen UCITS-ETF zogen Anleger im Juni 917 Millionen Euro ab. Dies war somit der erste Monat in diesem Jahr mit Abflüssen. Seit Jahresbeginn beliefen sich die Flows auf insgesamt 11,1 Milliarden Euro.  Entsprechend dem allgemeinen globalen Trend legten Anleger im Juni 1,6 Milliarden Euro in Staatsanleihen an, wobei Papiere mit mittleren und langen Laufzeiten aus den USA um 2,1 Milliarden. Euro beziehungsweise 349 Millionen Euro zulegten. Aus Schwellenländer-Staatsanleihen gab es hingegen Abflüsse im Volumen von 697 Millionen Euro. Seit Jahresbeginn haben Staatsanleihen um 7,9 Milliarden Euro zugelegt. Im Juni flossen 2,9 Milliarden Euro aus Unternehmensanleihen ab – 1,1 Milliarden Euro aus High-Yield-US-Anleihen und 648 Millionen Euro aus Unternehmensanleihen der Eurozone. In den sechs Monaten bis Juni legten Anleger 554 Millionen Euro in Unternehmensanleihen an. Nach den Zuflüssen im Mai von insgesamt 878 Millionen Euro in Eurozonen-Geldmarktstrategien setzte sich dieser Trend im Juni mit Zuflüssen von 430 Millionen Euro fort.

ESG-Anleihe-Strategien, also solche, welche die Nachhaltigkeitsaspekte Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) berücksichtigen, legten im Juni um 95 Millionen Euro zu und erreichten im ersten Halbjahr ein Plus von 7,1 Milliarden Euro. Unternehmensanleihen aus den USA und der Eurozone waren in den sechs Monaten die beiden beliebtesten ESG-Strategien (zwei Milliarden Euro beziehungsweise 1,4 Milliarden Euro). (DFPA/JF1)

Amundi ist eine börsennotierte Fondsgesellschaft mit Sitz in Paris. Das Unternehmen, das 2010 aus der Zusammenführung der Asset-Management-Aktivitäten der französischen Bankengruppen Crédit Agricole und Société Générale hervorgegangen ist, beschäftigt 5.300 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen von mehr als zwei Billionen Euro.

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